JSB bewegtes Klassenzimmer 1. Klasse Kitamura 9 von 103Die Unterstufe - Klasse 1 bis 6

Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist ein großer Schritt. Die Klassenlehrer:in begleitet als verlässliche Bezugsperson das Kind hierbei von der ersten bis zur sechsten Klasse und entlässt es dann in die Mittelstufe.

Innerhalb einer stabilen Klassengemeinschaft kann es seinen eigenen Platz finden und sich beim gemeinsamen Lernen,  seinen eigenen Möglichkeiten entsprechend, entwickeln.

Der Lehrplan orientiert sich hierbei an der Entwicklung der Kinder: Stabilität, Verlässlichkeit und Rhythmus ermöglichen eine Lernatmosphäre, in der der Unterricht ganzheitlich und gleichwertig mit Kopf, Herz und Hand ergriffen wird.

1W4A3028aa  1W4A4523aa  1W4A4290aa

 

eine verlässliche Bezugsperson über sechs Jahre hinweg

Jeden Morgen ab acht Uhr begrüßen die Klassenlehrer:innen die Kinder. Um 8 Uhr 20 beginnen sie mit dem Hauptunterricht, in dem die Hauptfächer (Mathematik, Deutsch, Formenzeichnen und Sachkunde) in sogenannten „Epochen“ unterrichtet werden.

In einer stabilen Lerngruppe werden die Unterrichtsinhalte vermittelt, wobei die Klassenlehrer:in ihre Schüler:innen genau kennt und auf die individuellen Lerntempi Rücksicht nehmen kann. Dabei werden die Inhalte nicht nur kognitiv, sondern ganzheitlich vermittelt.

Eine dem Alter entsprechend gestaltete Umgebung und der Einbezug von künstlerischen und musischen Elementen spielen in der pädagogischen Arbeit ebenso eine wichtige Rolle.

Im Klassenkollegium arbeiten die Klassenlehrer:innen eng mit den Fachlehrer:innen zusammen und besprechen wichtige pädagogische Fragen in der wöchentlich stattfindenden Unterstufenkonferenz.

und das „Bewegliche Klassenzimmer“

In der ersten und zweiten Klasse bildet die Klassenlehrer:in die Konstante im Unterricht und ist verlässlich von 8 bis 12 Uhr anwesend. Die Fachlehrer:innen kommen nach und nach mit ihrem Unterricht hinzu. Dabei ist die Stundenplantafel nicht starr, sondern kann flexibel den Bedürfnissen der Kinder angepasst werden. Klassen- und Fachlehrer:innen gestalten ihre Zusammenarbeit nach der jeweiligen aktuellen Situation in der Klasse. So kann die Klassenlehrer:in bspw. den Fachunterricht begleiten oder flexibel Schüler:innen einzelne Hilfestellungen geben.

Ebenso hat sie die Möglichkeit, im Unterricht durch eine Erzieher:in unterstützt zu werden. Klassenlehrer:in und Erzieher:in arbeiten somit eng zusammen.

Allgemein werden alle Unterstufenklassen in einem „Beweglichen Klassenzimmer“ unterrichtet. Das Mobiliar wird hier über die ersten zwei Klassenstufen hinweg flexibel eingesetzt, indem durch Klapptische bspw. ein Kreis oder andere Sitzordnungen gestellt werden können.

ein Ort der Ruhe und des individuellen Arbeitens

Zusätzlich zu den Erzieher:innen in den ersten beiden Klassen ist eine weitere Erzieher:in für die anderen Unterstufenklassen während des Vormittags anwesend. Hierfür haben wir unsere „Schulinsel“ entwickelt, ein zentraler und dennoch sehr ruhiger Raum im Schulgebäude. Die Kinder haben dort die Möglichkeit, in intensiver Betreuung Aufgaben zu bearbeiten und individuell begleitet zu werden.

in der dritten Klasse – sich mit der Welt verbinden

Eine zentrale Stellung des sachkundlichen Unterrichts nimmt das praktische handwerkliche Tun ein, welches in der dritten Klasse mit den Epochen „Handwerk – Ackerbau – Hausbau“ seinen Schwerpunkt findet.

Die eigene praktische Tätigkeit und die Auseinandersetzung mit der Arbeit des Menschen helfen dem Kind, sich tiefer mit der Welt zu verbinden und ein positives Welterlebnis wirksam werden zu lassen.

Während des dritten Schuljahres werden viele Ausflüge zu handwerklichen Betrieben unternommen. So können die Kinder Handwerker:innen in ihrer Arbeit erleben.

Daneben hat sich auch an der Schule selbst ein verlässlicher Tätigkeitskanon etabliert.

Viele Aktivitäten können auf dem Schulgelände/im Schulrahmen stattfinden: Der Schulgarten bietet die Möglichkeit, den Kreislauf der Landwirtschaft über das gesamte Schuljahr hinweg zu erleben. Pflanzen werden vorgezogen, ein kleines Getreidefeld bearbeitet und Kartoffeln gesetzt. Auch handwerkliche Tätigkeiten wie Korbflechten, Schreinern oder Töpfern werden von den Handwerkslehrer:innen angeboten.

Die „Hausbau-Epoche“ umfasst ein eigenes kleines Bauprojekt.

 bewusstes Ankommen in Zeit und Raum

 Im zehnten Lebensjahr vollzieht das Kind einen wichtigen Entwicklungsschritt: Es hinterfragt nun zunehmend das Handeln des Gegenübers.
Diesen Entwicklungsschritt des wachsenden Bewusstwerdens der Umwelt greifen etliche Epochen der vierten Klasse unterstützend auf. Am sinnhaftesten vollzieht sich dieser Schritt beim Bruchrechnen, bei dem aus dem Ganzen viele kleine Teile entstehen, um dann möglicherweise wieder zu einem Ganzen zu werden (Ich – Du – Wir). Auch die „Sprachlehre-Epochen“ helfen bei diesem Schritt: Bisher lebte das Kind im Jetzt, in der Gegenwart. Nun wird der Blick, auch sprachlich, in die Vergangenheit und in die abstrakte Welt der Zukunft gelenkt.
In den besonderen Epochen der vierten Klasse, zum Beispiel in der Heimatkunde, lernen die
Kinder, sich bewusst im Raum zu orientieren und sich diesen beobachtend zu erobern
(Himmelsrichtungen, Sonnenbahn im Tages- und Jahresverlauf, Orientierung auf dem
Schulgelände usw.). Vor diesem Hintergrund gelingt es dann im Folgenden, den denkerischen Schritt von der dreidimensionalen Wirklichkeit hin zur zweidimensionalen Abstraktion eines Grundrisses, Geländeplans oder Stadtplans zeichnerisch zu vollziehen. Auch die „Menschen- und  Tierkunde-Epochen“ begleiten diesen Entwicklungsschritt. Das Wir-Gefühl wird in diesem Schuljahr durch etliche Ausflüge, kleinere Klassenaufführungen und durch das Erlangen des Radfahrscheins gestärkt.

und der Übergang in die Mittelstufe

Während der fünften und sechsten Klasse weitet sich der Fächerkanon und Epochen wie Geschichte, Geografie, Physik, Pflanzen- oder Gesteinskunde kommen hinzu. Die Schüler:innen befinden sich nun am Ende ihrer Unterstufenzeit. Besondere Projekte in dieser Zeit sind die Olympiade, das Weihnachtsspiel, Singspiele oder die jährlich stattfindenden Klassenfahrten.

Ab der siebten Klasse startet dann unsere Mittelstufe. Da Fachlehrer:innen die Schüler:innen teilweise sowohl in der Unter- als auch Mittelstufe unterrichten, ist der Übergang fließend. Die Klassenlehrer:in übergibt die Klasse schließlich im engen Austausch an das Klassenbetreuerteam der Mittelstufe.

Lebenspraktischer Unterricht, Hauswirtschaft und Gartenbau – Die Welt ergreifen und gestalten

Die Schüler:innen der sechsten Klasse beteiligen sich während des „Lebenspraktischen Unterrichts (LPU)“  an den verschiedenen Arbeitsfeldern des Schulorganismus (z.B. Hausmeisterei, Hauspflege, Verwaltung) und wirken hier unterstützend mit.

Hauswirtschaft und Gartenbau ergänzen den Fächerkanon in der sechsten und siebten Klasse.


Gartenbau-Unterricht wird an der Johannes-Schule zurzeit in der dritten Klasse („Ackerbau-Epoche“) und in der sechsten und siebten Klasse erteilt.
Die Arbeit im Schulgarten ermöglicht praktische Erfahrungen im Anbau von Obst und Gemüse und in der Pflege von Zierpflanzen sowie deren Verarbeitung zu Sträußen und Kränzen. In der Winterzeit stehen Kerzenziehen, die Pflege und Gestaltung des Schulgeländes oder die Fütterung der Vögel auf dem Stundenplan.

Diese Tätigkeiten, die an der frischen Luft und auch bei Wind und Wetter ausgeübt werden, dienen der Verbindung mit der Natur, also mit unserer unmittelbaren Umgebung, für die wir als Menschen Verantwortung tragen.         

 

                                                                                                             

 

In der Unterstufe lernen die Schüler:innen die Qualität der Farben in der Aquarellmalerei kennen und arbeiten künstlerisch zu Themen aus dem Epochenunterricht. Außerdem kommen unterschiedliche Mal- und Zeichentechniken während des Unterrichts zum Einsatz.

Die Handarbeit wird ab der ersten Klasse unterrichtet. Hier erlernen die Kinder über die Jahre hinweg Stricken, Häkeln, Nähen und den Kreuzstich.

Das Fach Werken beginnt in der fünften Klasse, wobei die Schüler:innen hier verschiedene Schnitztechniken vermittelt bekommen.