Eurythmieaufführung

Die Mittelstufe - Klasse 7 bis 9

Der eher unübliche Beginn der Mittelstufe mit der 7. Klasse an unserer Schule beruht auf dem Gedanken, dass der Freiheitsimpuls der jungen Menschen bereits hier einsetzt und sie innig erkennen, dass die Welt sich verändern muss. Die Schüler:innen müssen eigene und auch neue Wege finden, den an sie gestellten Herausforderungen zu begegnen. Der Akzent unserer Mittelstufe liegt auf dem künstlerischen, kreativen und praktischen Unterricht, sodass die Schüler:innen während der Pubertät aktiv und tätig in die Welt hineinwachsen können, die in besonderem Maß den Aufbruch, den Sprung und auch die Sehnsucht nach den fernen Zielen und nach eigenen Wegen bedeutet.

JSB Kunst 12.Klasse Kitamura5von10

JSB Plastizieren Kitamura24von32

 JSB Kupfertreiben Kitamura14von21

 

 

Nach der sechsjährigen Klassenlehrer:innenzeit werden die Schüler:innen von der 7. bis 9. Klasse von einem Klassenbetreuer:innenteam, idealerweise männlich und weiblich gemischt, begleitet. Es unterstützt die Klasse in allen organisatorischen Belangen, begleitet sie auf denPraktika und Ausflügen und ist verlässlicher Ansprechpartner für Schüler:innen und Eltern.

 

Der Hauptunterricht der Klassen 7 und 8 findet zu Beginn des Schultages statt, wogegen die 9. Klasse mit den künstlerischen-handwerklichen Fächern oder dem Sportunterricht beginnt und der Hauptunterricht nach der Pause gegeben wird. Diese Umstellung in der Stundentafel berücksichtigt den sich ändernden Biorhythmus in der Zeit der Pubertät.

Im Hauptunterricht der Mittelstufe werden epochenweise die Fächer Deutsch, Mathematik, Geschichte, Biologie, Physik, Chemie und Geografie gegeben. In der 9. Klasse die Kunstbetrachtung als neue Epoche hinzutritt.

Zum bisherigen Fachunterricht (Sprachen, Musik, Religion, Eurythmie, Sport, den künstlerisch-handwerklichen Fächern, Übstunden in Mathematik und Deutsch) tritt in der 9. Klasse noch Informatik hinzu.

 

Die Besonderheit des künstlerisch-handwerklichen Unterrichts in der Mittelstufe besteht darin, dass er eine große Bandbreite an Fächern abdeckt. So lernen die Schüler:innen in den Fächern Handarbeit, Schneidern, Werken, Schreinern, Kupfertreiben sowie Töpfern, Plastizieren, Zeichnen und Malen vielfältige Techniken und Werkstoffe kennen.

In der 8. Klasse findet das Theaterprojekt statt, in dem im Rahmen des handwerklich-künstlerischen Unterrichts der Bühnenbau, das Bühnenbild, die Plakate und die Kostüme gestaltet werden.

In der 9. Klasse befassen sich die Schüler:innen über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit einer selbst gewählten praktischen Arbeit, deren Ergebnis sowohl in einer schriftlichen als auch mündlichen Präsentation endet.

 

Unsere Schüler:innen gewinnen in der Unterstufe ein Sprachgefühl, das ein Fundament für das gedankliche Durchdringen der Sprache in der Mittel- und Oberstufe bildet. In der Mittelstufe beginnt die intensive Zeit der Lektüre, die von den Sprachlehrer:innen passend gewählt werden und eine Vielzahl von Gesprächsanlässen liefern.

Das Leitmotiv der gesamten Mittelstufe ist das Bewusstmachen von Sprachgesetzmäßigkeiten basierend auf der Eigeninitiative der Schüler:innen. Das zu Erlernde sollte aus den Schüler:innen selbst kommen, die Regeln von ihnen selbst herausgefunden werden. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein und ist eine wichtige Funktion des Grammatikunterrichts in der Mittelstufe. Ziel des Sprachunterrichts ist es ebenso, die Kulturen der Ursprungsländer kennenzulernen. So beschäftigen die Schüler:innen sich mit der Landeskunde, den verschiedenen Traditionen und Festen und Biografien bedeutender Persönlichkeiten des jeweiligen Sprachraums.

 

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Die großen inneren und äußeren Veränderungen, im Körperlichen wie im Seelischen, sind in der Mittelstufe, 7. bis 9. Klasse, unübersehbar. Die Bewegungsaufgaben und -abläufe der Eurythmie folgen den Gesetzmäßigkeiten der Sprache, der Musik und der Geometrie. Daher können sie diese Zeit des inneren Chaos unterstützend begleiten. Übungen mit Stäben (Holz und Kupfer), als einem äußeren, verobjektivierenden Instrument, sowie geometrische Raumformen helfen, die Schwere zu überwinden und die Raumesorientierung neu zu verankern. Das eigene Zentrum muss neu errungen werden, ohne jedoch das soziale Umfeld dabei zu verlieren. Die Darstellung der lyrisch-dramatischen Kunst bietet dabei die Möglichkeit, an die inneren Fragen dieses Alters anzuschließen: Der Mensch zwischen Gut und Böse, Leben und Tod, Licht und Finsternis, Liebe und Hass usw. Die Leichtekräfte der Unterstufe werden metamorphosiert in die Aufrichtekräfte des Jugendalters, im Körperlichen wie im Moralischen. Das innere und äußere Gleichgewicht gilt es in Ruhe und Bewegung immer wieder neu zu erringen. Das Eingliedern in die vielfältigen sozialen Prozesse kann erübt werden durch die ständig sich wechselnden Raumesbeziehungen in den großen Gemeinschaftswerken in der Eurythmie. In der 9. Klasse, der Brücke zur Oberstufe, treten die Jugendlichen mit ihren Darstellungen im Rahmen des öffentlichen Eurythmieabschlusses auch auf der Bühne auf.

 

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Die Arbeit der Siebtklässler:innen im Schulgarten ermöglicht praktische Erfahrungen im Anbau von Obst und Gemüse, der Pflege von Zierpflanzen sowie deren Verarbeitung zu Sträußen und Kränzen. In der Winterzeit stehen Kerzenziehen, die Pflege und Gestaltung des Schulgeländes oder z.B. die Fütterung der Vögel auf dem Stundenplan. 

Alle unsere Tätigkeiten an der frischen Luft und auch bei Wind und Wetter dienen der Verbindung mit der Natur und unserer unmittelbaren Umgebung, für die wir als Menschen Verantwortung tragen. 

Nicht zuletzt bereiten wir uns damit auch auf unsere herausfordernden Praktika im Wald (Klasse 8) und der Landwirtschaft (Klasse 9) vor. 

In der Hauswirtschaft arbeiten wir in der Küche und machen eine kulinarische Weltreise, die die meisten Kontinente umfasst. Am Anfang steht die mittelalterliche Suppe, die noch ohne die Gewürze, die uns die Händler und Seefahrer später brachten, auskommen musste. Umso mehr wird deutlich, welch eine Bereicherung unsere Küche durch die Vielfalt der Gemüsearten, des Obstes und der Gewürze aus aller Welt wir täglich erfahren dürfen.

Die Verarbeitung  der Lebensmittel und auch die Nachbereitung, das Aufräumen, Spülen und Putzen sind ebenfalls Bestandteil des Unterrichte, sowie er auch eine Vorbereitung für die Praktika auf dem Segelschiff in der 7. Klasse und im Wald in der 8. Klasse, denn hier sind wir Selbstversorger.

 

Unsere Schule bietet in der Mittel- und Oberstufe einmal wöchentlich einen Wahlpflichtbereich an, in dem eine vertiefende Teilnahme am Mittelstufenchor, Orchester, Gitarren- oder Percussionsensemble möglich ist.

 

Das Klassenspiel in der 8. Klasse, welches fest zum Lehrplan in den Waldorfschulen gehört, wird durch einen zweistündigen Unterricht im Darstellenden Spiel über das ganze Schuljahr vorbereitet. In einer mehrwöchigen Intensivphase wird schließlich ein durch die Klasse gewähltes Theaterstück für Aufführungen vor der Schulgemeinschaft einstudiert. Auch das Bühnenbild, die Kostüme, das Programmheft und die begleitende Musik werden durch die Schüler:innen erarbeitet. Schließlich stehen alle Schüler:innen mit einer großen oder kleineren Rolle auf der Bühne. Schüler:innen höherer Klassen helfen etwa bei der Beleuchtung oder Maske. So entsteht in einem künstlerischen Prozess etwas großes Gemeinsames, indem jede:r einzelne:r Schüler:in sein Eigenes zu einem Gesamten beiträgt.

 

In jeder Klasse der Mittelstufe findet jeweils ein Praktikum statt.

Die 7. Klasse fährt mit einem Segelschiff auf der Ostsee und lernt hier die notwendigen Arbeiten auf dem Deck, in der Kombüse, am Ruder und mit den Segeln kennen.

Die Achtklässler:innen verbringen ihr Waldpflegepraktikum auf einem Demeterhof in Niedersachsen. Sie arbeiten hier in wechselnden Gruppen im Wald, auf dem Hof und in der Hauswirtschaft. Im Landwirtschaftspraktikum beteiligt sich die 9. Klasse an allen anfallenden Arbeiten im Stall und auf dem Feld.

 

In jedem Schuljahr der Mittelstufe wird während einer Woche ein Thema unter präventiven Gesichtspunkten mit der Klasse bearbeitet, oft unter Hinzuziehung externer Expert:innen. Festgelegte Themen sind Medienprävention und Drogen, optional sind Themen wie Mobbing oder Rassismus. Die optionalen Themen richten sich nach den Bedarfen in den Klassen.

Sexualkunde wird nicht primär unter präventiven Gesichtspunkten in einer eigenen Epoche am Ende der 7. Klasse unterrichtet. Ergänzend dazu gibt es in der 8. Klasse Workshops mit Sexualpädagog:innen und den Besuch einer Ärztin.

 

Die Projektwoche ist klassenübergreifend angelegt, um auch im Unterricht die Schulgemeinschaft jenseits der eigenen Klasse zu erleben. Aus einer Vielzahl an überwiegend künstlerisch-handwerklichen Kursangeboten, jenseits der sonstigen Unterrichtsinhalte, wählt sich jede:r Schüler:in drei  Kurse. Die Projektwoche kann, muss aber nicht, unter einem Thema stehen.